Erste Schritte werden unternommen, um „Raet“ zum ersten Meeresnationalpark Norwegens zu machen, der internationalen Standards entspricht

Kabeljau (Gadus morgue). Aquarium-Foto: Peter Prokosch

Letztes Jahr hat LT&C den größten Meeresnationalpark Norwegens, „Raet“, in die weltweite Liste der LT&C-Beispielkandidaten aufgenommen. Der Park an der Skagerrak-Küste der Provinz Agder in Südnorwegen könnte der erste Meeresnationalpark Norwegens werden, der internationalen Standards entspricht, wenn größere Nichtentnahmezonen (sog. No-take Zonen) eingerichtet werden würden. Nun hat der Nationalparkrat (nasjonalparkstyre), der das Nationalparkmanagement steuert, auf seiner Sitzung am 28. Mai eine wichtige Entscheidung in Richtung dieses Ziels getroffen: „Der Vorstand des Nationalparks Raet möchte mit Unterstützung der Gemeinden Arendal, Grimstad und Tvedestrand, des Bezirksrats von Agder, der drei Fischerverbände usw. eine Untersuchung über Meeresschutzzonen im Nationalpark Raet einleiten. Der Verwaltungsrat bittet das Institut für Meeresforschung, die Verantwortung für eine solche Untersuchung zu übernehmen, die unter Einbeziehung der örtlichen Fischereibetriebe und Freizeitfischer und auf der Grundlage einer marinen Wissensbasis durchgeführt werden soll. Die Fischereidirektion sollte aufgefordert werden, sich an diesem Prozess zu beteiligen.“ („Raet nasjonalparkstyre, med støtte fra Arendal, Grimstad og Tvedestrand kommuner, Agder Fylkeskommune, de tre fiskerlagene m.flere, ønsker å iverksette en utredning for en marine vernesoner i Raet nasjonalpark. Styret ber Havforskningsinstituttet ta ansvar for en slik utredning som skal utføres med involvering av lokale fiskeslag, fritidsfiskere og baseres på et marint kunnskapsgrunnlag. Fiskeridirektoratet ønskes invitert til å bidra i prosessen.“)

Als eines der Hintergrunddokumente für diese Entscheidung wurde dem Verwaltungsrat der LT&C-Artikel „Raet könnte Norwegens erster Meeresnationalpark werden, der internationalen Standards entspricht“ vorgelegt. Der Raet-Nationalpark wurde ebenfalls Mitglied von LT&C, ein weiteres Zeichen für die Sympathie, die unsere Mission genießt. Noch gewichtiger für die Diskussion war jedoch ein aktueller Bericht des norwegischen Meeresforschungsinstituts (Marine Research Institute, MRI) und dessen öffentliche Erklärungen zu norwegischen „Papierparks“. Der Wissenschaftler vom MRI beschrieb die Diskrepanz zwischen der norwegischen Regierungspolitik und der Verpflichtung, 30% der Weltmeere zu schützen, und der Realität in seinem Land. Die industrielle Fischerei, einschließlich der Grundschleppnetzfischerei und der Freizeitfischerei, ist in allen norwegischen Nationalparks oder anderen Arten von Meeresschutzgebieten erlaubt und wird dort betrieben. Sie erläuterten, wie wichtig Fischereiverbotszonen für die Wiederauffüllung der Fischbestände und damit für die Fischerei selbst sind (siehe die Abbildung unten).

Illustration des norwegischen Meeresforschungsinstituts zur Wirksamkeit von strengen Meeresschutzgebieten.

Viele Jahre lang konnte das MRI in seinen Hummer-Forschungsgebieten (Fischereiverbotszonen) den Spillover-Effekt für die umliegenden Fischereigebiete in Arendal nachweisen. Da die Gemeinde Tvedestrand von dieser Wirkung überzeugt war (allgemeines Wissen der Meeresbiologen), richtete sie in den Gewässern in der Nähe des Nationalparks eine eigene Fischereiverbotszone ein, damit sich die regionalen Kabeljaubestände von einem erheblichen Rückgang erholen. Tvedestrand brachte als Mitglied des Raet-Nationalparkrates seine positiven Empfehlungen für die Mai-Entscheidung des Rates ein.

Die blauen Linien markieren die Grundschleppnetzfischerei, die im Zeitraum 2011 bis 2019 entlang der (südöstlichen) Küste Norwegens überwacht wurde. Die roten Linien markieren die Lage der heutigen Nationalparks (Raet links), in denen trotz des Schutzgebietsstatus noch immer starker Fischfang betrieben wird. Bild aus dem oben erwähnten MRI-Bericht.

Vielversprechend ist auch, dass die örtlichen Fischereiverbände die Entscheidung der Nationalparkverwaltung unterstützt haben, Möglichkeiten für einen besseren Meeresschutz zu untersuchen, wobei sie insbesondere die Probleme der Überfischung von Hummern und die Auswirkungen der Grundschleppnetzfischerei erwähnten. Ihre zusätzlichen Empfehlungen zur Begrenzung der Robben- und Kormoranpopulationen stehen dagegen nicht im Einklang mit dem, was man international unter einem Nationalpark versteht. Die Jagd auf Vögel und Meeressäugetiere muss aus dem Nationalpark verbannt werden; diese Entscheidung wird hoffentlich auf künftigen Sitzungen des Nationalparkausschusses getroffen. Wenn diese positive Richtung auch von den lokalen Tourismusunternehmen aktiv unterstützt und gefördert würde, könnte der Raet-Nationalpark ein führendes norwegisches LT&C-Beispiel auf unserer Weltkarte werden. Dies wäre ein wichtiger Meilenstein in der Umwelt- und Fischereipolitik Norwegens. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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